Wein beurteilen
Nach der Farbe sind es die Aromen, die von einem Wein wahrgenommen werden. Je mehr Raum der Wein hat, im Glas zu kreisen, umso grösser ist die benetzte Oberfläche, die Duftstoffe an die Nase weitergeben kann – deshalb maximal bis zur weitesten Stelle des Glases Einschenken. Dünnes Glas beeinflusst die Temperatur des Weines viel weniger als z.B. dickwandiges auf Zimmertemperatur. Auch Anfassen am Stiel oder an der Fussplatte verhindert Temperaturübertragungen. Kenner lassen den Wein im Mund „rollen”, um die gesamte Zunge, den Gaumen, Rachen und den oberen Rachenraum einzubeziehen. Geschmacks- und Geruchssinn arbeiten eng zusammen. Beim Essen und Trinken riechen und schmecken wir gleichzeitig und bezeichnen das Ergebnis als „Schmecken”: Obwohl sie durch den Tastsinn scheinbar im Mund wahrgenommen werden, sind es zu etwa 80% Riecheindrücke, die den Geschmack eines Weines bestimmen. Ein erneutes Riechen mit oder nach dem Probeschluck festigt deshalb den Eindruck. Nach insgesamt 10 Minuten konzentriertem Abriechen ist die Nase erschöpft und die Konzentration gefährdet.