Umluft ist nicht Umluft
Die Keller in alten Häusern sind fast immer kühl und gut belüftet und haben neben einer übers Jahr stabilen Temperatur eine Luftfeuchtigkeit um 75-85%. Wird ein Raum nachträglich zum Weinkeller umgebaut, befindet sich dieser oft in einem modernen, trockenen Kellergeschoss ohne Luftzirkulation. Da diese Räume immer zu warm sind, wird eine Kühlung eingebaut, aber die Lüftung vergessen oder sträflich vernachlässigt. Die Probleme fangen an, wenn die Luftwechselrate unter 0,5 x pro Stunde liegt – abhängig von Isolierung, Temperatur und Feuchtigkeit. Zu trockene Luft mögen die Korken nicht. Sie werden aussen hart, schrumpfen und bieten dem zerstörenden Sauerstoff leichteren Zugang zum Wein. Ist die Luft zu feucht, kondensiert der Wasserdampf. Stockflecken und Schimmelbildung, Moder- und Muffgeruch im Wein sind die Folgen. Erstklassige Isolierung ist zwar eine wesentliche Voraussetzung für einen idealen Keller, genauso aber auch der permanente Austausch von sauberer und geruchloser Luft. Gute Weinkellerklimageräte kontrollieren und regeln die Feuchtigkeit, sammeln überschüssiges Wasser und führen es durch einen Schlauch nach draussen und wälzen die Luft im Keller wirkungsvoll bis in die letzten Winkel ständig um.
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